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Sesto Calende am Ticino mit Alpenhauptkamm |
Rennrad-Training in den Bergen Anfang April ...
... (Dormelletto - Salice Terme - Rapallo - Finale Ligure - San Michele Mondovi - Sassello - Alessandria): 813 km bei frühlingshaftem Wetter in Oberitalien liegen hinter mir.
Landkarte Bellinzona - Dormelletto - Salice Terme - Rapallo - Finale Ligure - San Michele Mondovi - Sassello - Alessandria - Vigevano - Mailand in der Übersicht (0,5 MB) und im Detail (3,8 MB).
Im Gegensatz zum Herbst 2021 liegt es dieses Jahr genau anders herum: Um mich auf die vor mir liegenden Halbmarathons vorzubereiten, schiebe ich im Frühjahr vor dem Vorbereitungslauf Paderborn ein Rennradtraining ein, um am Berg etwas Kraft zu trainieren; denn die fehlt mir im Wettkampf: Kraftausdauer!
Im ECE 151 Giruno (neuestes Schweizer Material) starte ich mit Supersparpreis (64 EUR) von Frankfurt; im Rollstuhlabteil ist genug Platz. Pünktlich erreichen wir durch den Gotthardtunnel Bellinzona; hier steige ich auf's Rad und fahre am Lago Maggiore bei bestem Wetter gen Süden. Nach Pause in Laveno-Mombello erreiche ich um 18:00 Uhr just die Fähre in Angera hinüber nach Arona. Etwas weiter südlich nicht weit vom See komme ich im Hotel Sirio [21.4.25] in Dormelletto unter und speise abends im familiären Restaurant [21.4.25] noch sehr gut (HP = 120 EUR). Sa., 5.4.25, 87 km, Ø 25,2 km/h, (3:26) 665 Hm, 25~24°C (75 EUR Ü/Fr)
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Naviglio Grande mit Villa Gaia |
Schnell erreiche ich heute vor Sesto Calende die doppelstöckige Brücke über den Ticino mit Rückblick auf den Ort und den Alpenhauptkamm. Einkehren tue ich wie viele andere Rennradfahrer auch in der Binda Bici Bar fast direkt am Canale Industriale mit Radweg in Nosate. Nach Turbigo folge ich dem Naviglio Grande vorbei an der Villa Gaia (rechts) und weiter dem Naviglio di Bereguardo. Kurz vor Pavia in San Lanfranco esse ich ganz lokal zu Mittag. Jetzt überquere ich den Ticino und den Po und lassen die Ebene hinter mir. An Voghera vorbei gelange ich nach Salice Terme, das Hotel Salus ist scheinbar dauerhaft geschlossen (wo ich noch 2019 untergekommen bin) und das Grand Hotel Terme noch länger:-| Ich steige im Hotel Milano [21.4.25] ab und bekomme noch einen 'Freundschaftspreis' auf Nachfrage; abends esse ich in der umgestalteten Ristroante Pizzeria Il Gabbiano [21.4.25] lecker Pizza William (mit Gorgonzola, Birne und Grana Padano). So., 6.4.25, 136 km, Ø 24,0 km/h, (5:40) 432 Hm, 18/14~25 (35)°C (80 EUR Ü/Fr)
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Straßensperre im Apennin |
Da es Nebensaison ist bekomme ich einen Frühstücksgutschein für das Cafe schräg gegenüber. Dann folge ich dem Fluß Staffora Richtung Berge, Richtung Apennin: Die Wolkendecke über den den Bergen habe ich eigentlich nicht eingeplant; sie wird sich - da ich wieder mal mit Rückenwind fahre - aber vor mir her wegschieben und dann auflösen:-) Zufällig stoße ich später auf den Bahnradweg bis Varzi am Fluß entlang. Hier kaufe ich noch Postkarten und mache mich an den Aufstieg zum ersten Paß, dem Passo del Giova; in der Michelinkarte sind die Straßen um den Paß als für Wohnwagengespanne nicht geeignet markiert: Ich bin gespannt! Zuerst geht es vollkommen KFZ-frei durch schöne Tallandschaft. Ab Pianostano folgen 8,5 km mit Ø 10 % Steigung, eine tolle Strecke mit zum Schluß Ausblick in die Berge (oben rechts das Observatorium). Im kleinen 'Ort' Pian del Poggio [21.4.25] sehe ich Licht in der Bar Ristorante Tambussi [21.4.25] und bekomme, obwohl ich spät dran bin, mit den anderen paar Gästen ein Mittagessen: Eine doppelte Portion Pasta mit Funghi Porcini, mein Leibgericht! (Es stehen zur Auswahl: Pasta mit Pesto oder eben Funghi:-) Die Dame des Hauses ist sehr liebenswürdig; bei 12 EUR für doppelt Pasta, 2 Glas Wein und Cafe gibt es reichlich Trinkgeld! So gestärkt fahre ich die 950 m weiter zum Passo del Giova (1.366 m) mit tollem Blick! Jetzt folge ich - mit Blick zurück auf Pian del Poggio und das Tal Staffora - der von Michelin empfohlenen Straße und lande kurze Zeit später vor einer Barriere! Ich fahre nach der Sperre weiter und hoffe, daß die Strecke fahrbar bleibt ... Gottlob erreiche ich nach knapp 4 km eine weitere Sperre und ein paar Häuser (Case Sparse, und muß nicht umkehren)! Im Weiteren passiere ich im Ort Brallo di Pregola den Passo del Brallo (951 m) und blicke in der Abfahrt in Feligara in's nächste Tal. Nach der Abfahrt überquere ich den Fluß Trebbio und ziehe mich um. NB: Da ich bis jetzt erst 75 km auf der Uhr habe und es insgesamt nicht 80 oder 90 km bis Rapallo sind, sondern von hier nochmals 75 km und es schon nach 15 Uhr ist, werde ich etwas nervös; denn es folgen noch 2 weitere Pässe! Zügig, sehr zügig mache ich mich im Trebbiatal auf den Weg und folge der SS 45 bis Montebruno: Hier biege ich schon vor dem Ort ab in den nächsten kurzen Anstieg von 6 km mit 450 Hm, ein Klacks! Achtlos vorbei am Santuario und nach dem Friedhof beginnt der Anstieg. Oben paßlos am Valico di Barbagelata (1.125 m) beginnt die lange Abfahrt zuerst auf der SP 45, später der SP 23: Nach dem Passo Larnaia (1.110 m) und vor dem Passo della Scoglina (920 m) mit Blick schon zum Meer! Im Tal der Lavagna erreiche ich Monleone: Im Ort halte ich eher ergebnislos Ausschau nach einer Unterkunft; im Grund will ich schon Rapallo an der Küste erreichen! In Cicagna biege ich links ab, zum letzten Anstieg des Tages. Auch wenn es nur 5 km und 500 Hm sind: 1.340 m vor dem Paß verlassen mich die Kräfte! Ich mache Pause, fahre ein Stück, pausiere und beginne, die letzte 900 m zu schieben, die Teerdecke ist aufgelassen, 18 % werden angekündigt, mehrfach lege ich Pausen ein, bis ich den Passo della Crocetta (599 m) erreiche, mit Blick auf Rapallo und das Meer! Ich ziehe mich warm an und mache mich nach einer kurzen Pause an die Abfahrt: 9 km und 650 Hm hinunter nach Rapallo! Als ich unter der Autobahnbrücke hindurchfahre, die ersten Häuser habe ich schon erreicht, kreischen Möwen über mir: Das Meer kann nicht mehr weit sein! In der Stadt fahre ich - eigentlich gut erholt! - zur Albergo Bandoni [21.4.25] und bekomme das Zimmer mit Balkon und Hafenblick:-) Vielleicht hat der Wirt mir meine Anstrengung doch angesehen, ... zumal ich das Rad 3 Etagen nach oben getragen habe. Zum Abendessen gehe ich zurück, bei der Einfahrt in die Altstadt ist mir das Restaurant El Paso aufgefallen: Hier lasse ich mir einen Vermentino schmecken zu Tagliatelle Gorgonzola e Noci und Risotto Frutti di Mare sowie Panna Cotta! Mo., 7.4.25, 148 km, Ø 18,4 km/h, (8:04) 2.932 Hm, 14-20/22 (25) 8~14°C (61 EUR Ü/Fr)
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Mare e Monti: Apennin und Mittelmeer |
Frühstück, und schon kommt die Sonne um die Ecke. So stelle ich mir Urlaub vor: Einen Balkon habe ich in Frankfurt nicht, und schon gar keinen Blick auf Hafen und Meer! Und das Wetter verspricht einen wolkenlosen Tag an der Küste! Über die Halbinsel Promontorio di Portofino - mit Blick zurück auf Rapallo und nach Westen auf die Küste - mache ich mich auf den Weg. Da heute keine Eile angesagt ist, kehre ich schon vor Genua auf einen Cafe ein und lasse in eienr Fahrradwerkstatt den Schnellspanner der Sattelklemmung ordentlich säubern und fetten. In Genua ist es dann schon 12 Uhr mittags geworden: Spontan kehre ich in einer Pizzeria zwischen Hafen und Altstadt ein (Trattoria Pizzeria San Giorgio). Bei der Weiterfahrt in Genua passiere ich die Villa del Principe, folge immer der Küstenstraße - klar, Verkehr gibt es außer- wie innerorts, doch der ist sehr entspannt und rücksichtsvoll - und erreiche meinen Zielort Finale Ligure: Blick aus dem Hotelzimmer auf's Meer (aka Urlaub, s.o.)! Ich mische mich unter's Volk und kehre für's Abendessen ein "Bei Gisela" und sammel die Kräfte für den nächsten Tag in den Bergen ... Abends schaue ich nur, was es mit den nebelartigen Wolken Richtung Küste auf sich hat; die hatten mich beunruhigt. Di., 8.4.25, 105 km, Ø 21,5 km/h, (4:54) 1.097 Hm, 15~24°C (80 EUR Ü/Fr)
Nach meinen ersten Erfahrungen im Apennin bin ich vorsichtig; ich überprüfe die vorab schon recherchierten Hotels in Frabosa Soprana und finde dort jetzt keine Zimmer mehr:-| So suche ich weiter nördlich außerhalb der Berge und finde eine ansprechende Unterkunft in San Michele Mondovi, nur etwas teurer ... Die Wolken halten sich bei der Abfahrt persistent, ich mache mich an die Auffahrt zum ersten Paß, das geht ganz gut: Oben am Colle del Melogno (1.028 m) erwartet mich das Forte Centrale del Melogno ..., und das geschlossene Rifugio Bar Ristorante La Baita; kein Wunder, denn die Sonne zeigt sich bisher nur sehr spärlich:-| Ich fahre direkt hinab nach Calizzano (hier lädt aber nichts so richtig zum Einkehren ein) und wieder hinauf zum Colle del Quasso (1.131 m), auch ohne Service. So fällt die Abfahrt - gerade ohne Sonne, vorbei am Santuario della B. V. DELLE Grazie mit seiner imposanten Kuppel (zeitgenössische Postkarte) (Informationen auf italienisch.) [22.4.25] - nicht schwer hinunter nach Garessio: Hier kehre ich am Fluß Tanaro (gerade wird die Fußgängerbrücke erneuert) spontan im Kavarna-Pub ein, was sich aber als die Mittagslocation herausstellt! Ich kann vorne mit Blick auf mein Rad essen: Pasta mit Noci. So gestärkt mache ich mich an die nächste und letzte Auffahrt des Tages, jetzt bei mehr Sonne und Cappello immer fest im Blick: Von dort blicke ich in die Berge (mit den Wolken auf Küstenseite) und erreiche kurze Zeit später Garessio 2000 am Colla di Casotto (1.381 m): Hier steht ein PKW auf dem ausladenden Parkplatz und gerade rauscht ein einsamer Skifahrer auf dem letzten Schnee genau dorthin; wir winken uns zu: Er in voller Abfahrtsmontur und ich in kurzem Trikot und kurzer Fahrhose:-) Auch hier: Kein Service! Ich kalkuliere die Weiterfahrt: Zum Hotel in Ceva (mutmaßlich im Industriegebiet) würde ich es schaffen; doch verlockend vorher liegt ein anderes Hotel ... Mit einem Rückblick in die Berge mit Skipisten mache ich mich an die Abfahrt, herrlich! Nur zwischen Borgo di Valcasotto und Pamparato stoppe ich für einen Rückblick das Tal hinauf in die schneebedeckten Berge! Weiter unten wird es flacher, aber auch wärmer. Als ich San Michele Mondovi erreiche, wollte ich mich fragen, wo genau denn das Hotel liegt, doch ich fahre direkt drauf zu:-) Ich klingel, die Dame des Hauses öffnet und bleibt, bedeutet mir etwas zu warten, und der Herr des Hauses bietet mir das Zimmer mit Frühstück für 50 EUR an (Del Peso Hotel Ristorante) [22.4.25]: Die Entscheidung fällt leicht:-) Der Ort hält an der Durchgangsstraße einen Arkadengang bereit: Hier kaufe ich für wenig Geld uralte Postkarten ..., und bekomme schmunzelnd noch eine Gratispostkarte als Zugabe;-) Der Ort inkl. Innenraum der Kirche ist schnell erkundet: So nutze ich die letzten Sonnenstrahlen auf der Hotelterrasse zum Schreiben von Postkarten ..., und der Herr des Hauses bietet mir ein Glas Wein und eine Käseplatte an (um die Zeit bis zum Abendessen um 19:30 Uhr zu überbrücken), perfekt! Das Restaurant füllt sich und entpuppt sich als ein Gourmet-Tempel; aber egal, heute lasse ich es krachen: "Carne di San Michele, emulsione al Bagnetto verde, cipolla agrodolce, polenta croccante" als Antipasto und "Ravioli quadrati, burro d'alpeggio e salvia" als Primo; dazu glasweise verschiedene Weine von der ausladenden Karte! (HP=110 EUR) Abends schaue ich nach dem Wetter: Schreck! Montag will ich die Tour beenden, in Mailand oder Bellinzona. Das kann ich mir abschminken! Sonntag sieht es nur bedingt besser aus. Nur Samstag kann ich wohl noch zum Fahren nutzen: Ich muß umdisponieren ... Nur das Wetter am 19.4. zum Osterlauf Paderborn - Halbmarathon wäre perfekt! Mi., 9.4.25, 85 km, Ø 15,8 km/h, (5:21) 2.353 Hm, 14/13/12/11/10°C (22~27°C)-14°C (50 EUR Ü/Fr)
Ich starte mit viel Sonne vorbei an der Kirche und entscheide mich für die - laut meiner Michelin-Karte - scenic-route: Mit Blick über die Alta Langha bis zu den schneebedeckten Seealpen! In Saliceto am Schloß Castello Marchesi del Carretto vorbei mache ich Pause im Cafe Azzz... Bar. Nach Carcare fahre ich wieder in die Berge, kehre in Ferriania in Laura Bar zum Mittagessen ein: Hier essen die Arbeiter der umliegenden Firmen, das Menu kostet 7 bzw. 8 EUR! Einfach und lecker, das wirkliche Leben halt. Die höchste Erhebung (nahe dem Rifugio Cascina Miera) passiere ich mit 777 m und nur nach Pontinvrea steigt es nochmal leicht an zum Passo del Giove (516 m) und Forte Moglie mit aufgelassenem Ristorante Locanda Bar Stella. In der leichten Abfahrt erreiche ich Sassello und beziehe mein Zimmer im Hotel Pian del Sole mit Balkonblick auf den Ort. Beim Rundgang durch den Ort werfe ich auch einen Blick in die Kirche. Do., 10.4.25, 94 km, Ø 19,6 km/h, (4:47) 1.533 Hm, 8~18/20~25°C (90 EUR Ü/Fr)
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Im Tal des Belbo auf Alessandria |
Nur ca. 15 km Luftlinie trennen mich vom Meer und 5 km vom Kamm des Apennin ..., von dem scheinbar die Wolken hochdrücken. Nach dem Frühstück werfe ich einen Blick auf Barolo und schminke mir das Piemont auch mit Turin ab und verlege meine Reiseroute nach Osten: Alessandria, Pavia und Vigevano z.B. mit dem Hotel Ducale avisiere ich. Nach den drei Bergetappen mit zusammen 6.800 Hm freue ich mich auf eher falche (und auch kürzere) Etappen, um dem Körper Zeit zu geben, die Reize zu verarbeiten. Zuerst genieße ich die 35 km lange Ausfahrt aus dem Apennin, entlang Erro, bei bestem Wetter! Im Zentrum von Acqui Terme an der Fonte calda "La Bollente" (Thermalquelle; 75°C) endet die Abfahrt. Dank Rückenwind geht es sehr zügig weiter im Tal, hinter Alice Bel Colle entscheide ich mich für eine hügelige Nebenstrecke: Ein monumnetaler Kirchbau hatte meine Aufmerksamkeit erregt. Mit Blick über das Monferrato bis in die Poebene biege ich rechts nach Fontanile ab und erreiche tatsächlich diesen - etwas überdimensionierten - Kirchenbau: Der Blick in den kuppelartigen Innenraum ist beeindruckend! Um 1900 wurde die Kirche in 30-jähriger Bauzeit im Stile des Historismus errichtet; hierbei wird auf vergangene Stilrichtungen zurückgegriffen und diese mitunter kombiniert. Auf altbekannten Strecken fahre ich über Bergamasco überwiegend sehr flach bis Alessandria; trotz Rückenwind hatte ich keine Lust mehr nach Pavia oder Vigevano weiterzufahren. Hier komme ich im Hotel Lux [23.4.25] unter. Vor meinem Rundgang durch die Stadt vergewissere ich mich: Ja, die Fahrt morgen nach Vigevano sollte noch nett werden mit 7 h Sonne (während ja für Barolo nur noch 1 h Sonne angekündigt war). Und eine Verbindung mit dem Zug nach Mailand suche ich gleich auch noch raus für den verregneten Montag meiner Abreise. In der Stadt reizt mich das Gebäude des Hauptpostamts POSTE E TELEGRAFI und ich schaue mir die Cittadella of Alessandria (engl.) [23.4.25] an: Vom Festungswall blicke ich auf Gebäude im Innern und beim Verlassen auf das Haupttor Porta Reale. Im Innern eine Art öffentlich zugängliche Oase mit Kinderspielplatz, Liegewiese und Kiosk ..., der aber alles nur in Papp- und Plastikbechern ausschenkt:-| Abends wird es dann langsam zu Gewissheit: Sonntag werde ich in Mailand einen Besichtigungstag einlegen; da kommt mir der Zeitungsbericht über eine Photoausstellung in der Fondazione Prada gerade recht:-) Ganz so schlimm wird es aber nicht werden ... Fr., 11.4.25, 80 km, Ø 23,0 km/h, (3:28) 635 Hm, 16~22°C (80 EUR Ü/Fr)
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Durch die Dörfer der Poebene: Velezzo Lomellina |
... und heute soll ich noch gut nach Vigevano kommen; während sich von Westen das Wolkenband nähert. Ich verlasse meine Herberge Hotel Lux, erreiche kurze Zeit später schon den Markt in Valenza und die leider geschlossene Trattoria del Ponte an der Brücke über den Po. Auf dem Weg nach Mede passiere ich diese Hinweistafel: centri termali-turistici SALICE TERME RIVANAZZANO ... Da in Salice Terme eigentlich alles geschlossen wurde, deutet darauf hin, daß diese Tafel schon länger hier steht ... In Mede selbst lege ich dann eine wohlverdiente Pause ein in der Bar Arcobaleno di Max & Stefy [23.4.25] an der Piazza Repubblica und werde sehr gut verköstigt mit Patatine und Tagliere zum Glas Wein:-) Ein Blick in die Lokalpresse offenbart: In Italia oggi domani Umso mehr genieße ich die Sonne draußen auf der Terrasse:-) Bei der Weiterfahrt über den Platz fällt mir dann dieses Ensemble auf: Ganz rechts das Castello Sangiuliani [23.4.25] (14. Jh.) und links daneben die Rückseite eines Palazzo, Sitz der Gemeinde. Über Nebenstrecken - hier z.B. in Velezzo Lomellina - gelange ich nach Vigevano und beziehe mein Zimmer im Hotel Ducale, nahe des Stadtzentrums. Sofort mache ich mich auf den Weg: Zuerst gehe ich fast achtlos vorbei an der Bar Dante Pasticceria, doch die Auslage (und der Duft aus der Backstube) läßt mich eintreten: Ankommen in der Stadt abseits eines möglichen Touristenrummels! Dann gehe ich weiter zur Hauptattraktion: Die einmalig schöne wie harmonische Pizza Ducale! Der Aufgang zur Burg (links) wie auch Straßen (rechts) wurden geschickt in den Arkadenumgang intergriert! Genau wie die später vorgesetzte Kirchenfassade: Sie nivelliert die verschiedenen Achsen des Platzes und des Kirchenbaus und integriert auch hier die Straße links! Gut, von Touristenrummel gar keine Spur:-) Der Kircheninnenraum wohlproportioniert und ebenso harmonisch. Das Dekor maßvoll und nicht überladen. Ein Rundgang führt mich durch das Untergeschoß der Strada Coperta genau wie durch die Strada Coperta selbst. Von dort ergibt sich der Blick auf die geschwungene, vorgesetzte Blendfassade und auf die Fassade des Castello Sforzesco [23.4.25]. Durch den neuen Treppenabgang gelange ich wieder auf die Piazza und durch die Kirche in's Museo del Tesoro del Duomo [23.4.25]: Interessant diese Mechanik zur Verstellung der Pultneigung, beeindruckend die Messale Romano mit aufwendigst verzierter Kapitelinitiale bzw. wenig verzierter Lombarde. Hier Erläuterung zu Initialen [24.3.35] und Lombarden [24.3.35]. Nach dem Abendessen in der Pizzeria MACO bummel ich für einen Digestivo nochmals über die Piazza Ducale (mit Torre del Bramante). Sa., 12.4.25, 78 km, Ø 23,2 km/h, (3:22) 315 Hm, 14~20/22°C (~28°C) (62 EUR Ü/Fr)
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Die Fondazione Prada in Mailand |
Die Wetteraussicht heute ist besser als erwartet. Nach dem Frühstück gehe ich zum Bahnhof und mache das Vorher (Postkarte aus den 60ern)/Nachher (heute)-Photo. Pünktlich erreiche ich mit dem Vorortzug Milano Centrale und gehe schon fast ohne Regen zur Galleria Vittorio Emanuele II: Hier sehe ich mir im Osservatorio die Ausstellung "A Kind of Language: Storyboards and Other Renderings for Cinema" [24.4.25] an. Von der Galleria direkt neben dem Dom gehe ich - nur unterbrochen durch ein spontanes Mittagessen im SOQQUADRO - weiter zur Fondazione Prada: Ein Zeitungsbericht hat meine Aufmerksamkeit auf die Photoausstellung "Typologien: Photography in 20th-century Germany" [24.4.25] gelenkt (Kuratiert durch die Direktorin des MMK in Frankfurt, wie ich später erfahre:-) Den Gebäudekomplex kenne ich schon seit 2015 (Tag 1, Start in Mailand); er ist schon einen Besuch wert: Historische Gebäudeteile spiegeln sich in Neubauten. Ein Blick in die Photoausstellung: Pia, Claus, Petra, Simone Gegenüber der Bar Luce (2015) das Haunted House (Informationen dazu hier.) [24.4.25] Bar Luce und Spiegelung sowie der WC-Abgang. Bei jetzt schon etwas Sonnenschein bummel ich durch das Viertel der Navigli, mache Pause und stromer über den Markt. Wieder zurück in Vigevano ist die Pizzeria MACO ausgebucht; ich weiche auf die Pizzeria Primavera aus, wo ich 2020 genau den gleichen Reserve-Tisch bekommen habe:-) Auf dem Rückweg zum Hotel fällt mit noch dieses cinemateatro aus den 70er-Jahren auf. So., 13.4.25 (62 EUR Ü/Fr)
Nach dem Frühstück fahre ich bei ganz leichtem Nieselregen zum Bahnhof, der Zug wartet schon und verstaue das Rad im Radabteil. Pünktlich erreiche in Mailand, verpacke das Rad und fahre mit der Metro M2 nach Milano Centrale: Auch wenn es nicht regnet; das grobe, feuchte Pflaster ist mit dem Rennrad keine Freude:-| Ich gehe hinüber zum Bahnhof, kaufe eine SZ und warte im Bahnhofscafe auf die BEreitstellung des Zuges. Auf gleichem Platz wie auf der Hinfahrt verlasse ich den Mailänder Hauptbahnhof sehr pünktlich, passiere nach dem Gotthard-Tunnel den Vierwaldstätter See bei Sonne und nutze den Aufenthalt Basel SBB für ein letztes Photo. Mo., 14.4.25
Auf das neue schweizerische Wagenmaterial des Giruno war ich ja gespannt. Zumal ich den italienische Zug als eher unkomfortabel in allen Belangen empfunden habe; gerade mit dem verpacken Rad als Gepäckstück. Der Giruno bietet deutlich mehr Platz und wirkt aufgeräumter. Doch dieser internationale Zug versprüht den Charme eines - zwar komfortablen aber - funktionalen Vorort-/Pendlerzuges:-|
Hmm ..., wenn ich genau nachzähle, hatte ich an fast 5 Tagen (kräftigen) Rückenwind und nur an einem Tag Gegenwind; obwohl ich einen Rundkurs gefahren bin:-) Das erinnert mich etwas an meine grandiose Tour 2023 im Frühjahr durch Italien und Frankreich.