Frankreich 2013:
Bordeaux - Nizza

Vorbemerkungen

Zu fünft fahren wir 1.200 km von Bordeaux nach Nizza (Übersichtskarte [0,75 MB]): Zuerst folgen wir der Dordogne, dann durchqueren wir das Massif Central, überqueren die Rhone und zum Schluß haben wir den Grand Conyon du Verdon auf dem Programm. Der Tourplaner tkaiser hat dazu kleinste Straßen und landschaftlich schöne Regionen ausgesucht. Das Tagesziel legen wir spontan fest: Wenn es uns gefällt oder sich der Tag neigt, suchen wir eine Herberge. Gereist wird bei allen mit dem Behindset.

Anreise

Am So., 4.8.13, fahre ich mit dem ICE ab Frankfurt 19:01 nach Paris, übernachte in der Nähe des Gare Montparnasse, von dem ich nächsten Morgen mit dem TGV 1. Klasse nach Bordeaux fahre, an 9:37. Kosten tut das 49 + 55 + 40 = 144 EUR. Hier erstes französisches Frühstück und kleine Stadtrundfahrt (Porte Saint-Eloi: Ehem. Rathausturm mit großer Glocke und Uhr von 1759). Treffen mit den anderen an der Porte de Bourgongne und Abfahrt.

Landkarte Route Teil 1: Bordeaux - (Pinols) [0,4 MB]

Bordeaux - Bergerac

Gemeinsam sucher wir zuerst den Weg hinaus aus Bordeaux (Floirac - Salleboef - Genissac - Branne) und erreichen, jetzt immer nahe der Dordogne folgend, das Gasthaus Le Belvedere mit Blick über die Dordogne auf Pessac-sur-Dordogne: Hier lassen wir uns erste Köstlichkeiten schmecken! In schneller Fahrt ähnlich unserem MZF-Vierer gelangen wir nach Bergerac (an der Dordogne; wo der Cyrano herkommt) und beziehen Quartier privat in der La Bonbonniere; hier werden wir mit einem selbst hergestellten Weingetränk (mit Zimt!) begrüßt. Das Abendessen lassen wir uns nahe der alten Kirche wieder mit ortsüblichen Getränken schmecken.

Mo., 5.8.2013, 124 km, 27,9 km/h, 3:51, 4:47, 442 Hm, 25-22°C

Bergerac - Souillac

Heute verlassen wir die festlich geschmückte Stadt mit besserem Wetter und folgen hinter Lalinde (mit Patisserie-Stop) weiter der Dordogne mit Kanal und fahren die Cingle de Tremolat aus (mit schönem Blick über die Schleifen der Dordogne), um in Limeuil einzukehren. Das Wetter zieht sich auch wie gestern wieder etwas zu, so wirkt etwas später La Roque Gageac, ein 'plus beaux village', nicht ganz so schön; dies liegt aber auch oft an den Touristenmassen, welche die sog. schönsten Dörfer anziehen, mit Busparkplätzen und Touristennepp! Abends dann suchen wir - fast schon verzewifelt, da der August Ferienmonat ist in Frankreich! - in Souillac ein Hotel, werden aber formidabel fündig. Hier erfrischen wir uns erstmal mit einem Kaltgetränk und speisen dann köstlich drinnen, da draußen ein lang andauerndes Gewitter losbricht mit Wolkenbruch und taghellen Blitzkaskaden!

Di., 6.8.2013, 127 km, 24,4 km/h, 5:11, 9:04, 667 Hm, 23-41°C

Souillac - Mauriac (Chalvignac/La Forestie)

Wir starten über Pinsac, folgen auf kleinsten Straßen immer noch der Dordogne und werden auf einer Abkürzung vor Gluges (D 23 auf D 43!) von einer herrlichen Abfahrt an den Steilfelsen hinab in's Tal der Dordogne mit Blick über die Baumreihen überrascht: Eine eindrucksvolle Kulisse! Am Fuße der Steilfelsen entlang durchfahren wir dann Gluges und kehren zu einer Pause im Örtchen Floriac ein. Danach läuft es im Tal so gut, daß ich an der Abzweigung nach Pauliac vorbeifahre; so passieren wir aber die Fromagerie Verdier in Vailles/Loubressac, wo wir uns mit den Käsespezialitäten der Region (u.a. Rocamadour) eindecken und natürlich mit ortsüblichen Getränken (Detail;-) Etwas später am Wegesrand veranstalten wir dann ein Picknick der besonderen Art mit verschiedenen Käsesorten der Region und lokalem Wein! Auf kleinen Straßen nähern wir uns wieder der Dordogne, an deren Stauseen (Barrage d'Argentat) wir uns jetzt über mehrere Staumauern (Barrange du Chastang) in die Berge vorarbeiten nach Darazac. Hierbei passieren wir Servieres-le-Chateau und später den Ort Auriac. Jetzt geht es wieder an der Dordogne entlang durch das schöne Tal hinauf zur nächsten Staumauer: Barrage de l'Aigle und wir erreichen weiter an Höhe gewinnend nach Chalvignac ein ländliches Hotel: Hier können wir wegen einer Veranstaltung nicht unterkommen; als Ersatz winkt aber in 2 km ein ländliches Chambres d'Hotes (Fensterblick), welches in einem Jahr eröffnen will; wir sind sozusagen die Versuchskaninchen und werden mit Gentian begrüßt (aus der Wurzel des gelben Enzian:-) Während unsere Räder in der untergehenden Sonne warten, versorgt uns unser Herbergsvater mit dem Nötigsten.

Mi., 7.8.2013, 147 km, 23,3 km/h, 6:19, 9:19, 1362 Hm, 19-37°C

Regen-/Ruhetag: Mauriac (Chalvignac/La Forestie)

Wir genießen das großräumige Ambiente unserer Dachwohnung, ich flicke meinen defekten Schlauch und wir spielen einige Runden Doppelkopf. Nachmittags leihen wir uns von Bernard sein Auto und fahren zu einem regennassen Stadtbummel nach Mauriac.

Do., 8.8.2013, Regen-/Ruhetag

Mauriac (Chalvignac/La Forestie)-Pinols (Castel/La Besseyre)

Das gastliche Haus (von 1888) verlassen wir nach ausgiebiger Verabschiedung. Über Mauriac gabeln wir auf unserem Weg nach Salers einen französischen Rennradfahrer auf (hinten links) und erreichen auf der Route des Fromages A.O.P. d'Auvergne die plus beaux village Salers. Während das Gios Pause hat versorgen wir uns mit Proviant. Dann führt uns unsere Route in Richtung Puy Mary: Hoch über dem Flußtal (tkaiser ist über solche Späße von Tomarx not amused!) fahren wir bei bestem Wetter und bester Aussicht zuerst zum Col de Neronne (1242 m). Nach einer z.T. schnellen Zwischenabfahrt (zu schnell für den Photographen) finden wir uns in der Auffahrt (zuerst 3 km im Schnitt 4,5~5,5%, dann 2,5 km mit im Schnitt 10,3~12,8% [11.9.20]) zum Pas de Peyrol wieder. Dort machen wir Pause mit weitem Blick in das Tal der Cheylade; und fast hätten wir den Horst Schwanke Gedächtnis-Rosso vergessen;-) Nach dem Gruppenphoto am Paßschild ist die Abfahrt sehr rasant, wir fahren in Murat ein und machen am Dorfbrunnen (hier Heine) direkt neben der kleinen Markthalle Pause bei ortsüblichen Getränken. (Obwohl hier alles so granitartig aussieht: Die dunkle Farbe rührt vom vulkanischen Gestein.) Über kleinste Straßen durch Coltines und eine Art Plateau vorbei an einem alleinstehenden Wasserturm und bei sonnigem Wetter mit viel Rückenwind erreichen wir nach der Durchfahrt von St. Flour abseits der D 590 gelegen in schöner Landschaft ein Öko- und Bio-Chambres d'Hotes mit Tables d'Hotes: Es gibt Hülsenfrüchte aus dem Garten, Ziegenfleisch aus dem eigenen Stall, Kartoffelpüree mit Käse (Aligot, Spezialität aus Aubrac). Uns als Nachtisch: Panna Cotta aus Ziegenmilch mit frischer Himbeersoße aus dem eigenen Garten! Mit uns am Tisch saßen außer dem Herbergspaar Clara und Gilles ihr Sohn und ein weiteres Gästepaar. Der Ausblick aus dem Zimmer gestaltete sich abends noch recht dramatisch.

Fr., 9.8.2013, 125 km, 22,7 km/h, 5:30, 8:38, 2077 Hm, 15-35°C

Landkarte Route Teil 2: (Pinols) - Nizza [0,9 MB]

Pinols (Castel/La Besseyre)-Coucouron

Morgens verabschiedet uns die Katze Agata. Wir durchfahren das nahegelegen Pinols und genießen die Abfahrt in's Allier-Tal. Dort machen wir Pause in Langeac mit anschließendem Kaffee am Platz der Mairie. Über eine interessante Brücke mit einigen Spaßphotos folgen wir dem Fluß Allier vorbei an der Vulkan Orgel in Prades vorbei. Ab hier folgen wir den Gorges de l'Allier in einiger Höhe um über die Monts du Deves hinab für eine Pause Cayres zu erreichen. Hier im Department Hautes Loire auf ca. 1000 m Höhe genießen wir das beste Wetter und fahren hinüber in's Department Ardeche, wo wir an le Montet vorbei unseren Zielort Coucouron erreichen: Hier ist gerade Jahrmarkt am Wochenende mittem im Ort und entsprechend viel los. Abends lassen wir es uns in der Pizzeria schmecken, bevor wir uns auf dem Jahrmarkt umsehen.

Sa., 10.8.2013, 119 km, 21,8 km/h, 5:27, 7:41, 1908 Hm, 15-40°C

Coucouron-Aubres

Da wir uns auch eine Höhe von 1.100-1.200m befinden, fahren wir in Jackenlos. Das Wetter ist jetzt durchgehend toll: So macht das Fahren doppelt Spaß! (Dabei ist unser Gepäck, das sog. Behindset, kaum zu sehen.) Die jetzt anstehenden "Pässe" - wie hier der Col de Bourlatier (1.411m) (44.815612, 4.246771) - und die auf der Abfahrt folgenden Col de Pranlet und Col de Mezilhac sind auf diesem Höhenniveau also allenfalls "flache Rampen". Kurz danach schon ergeben sich tolle Blicke in die französischen Alpen (über dem Horizont liegen - besonders mittig und rechts - im Dunst Berggipfel und Wolken)! Ab Mezilhac folgen wir der D102 entlang der Glueyre in einem tollen Tal, machen in Saint-Sauveur-de-Montagut eine Supermarkt-Pause, fahren weiter auf der D120 entlang der Eyrieux und kommen zur Rhonebrücke bei La Voulte-sur-Rhone: Hier verläuft nur die kleine Nebenstrecke D861, so daß wir eine Photopause auf der Brücke einlegen und noch das eine oder andere Spaßphoto machen können:-) Nach dem Überqueren erreichen wir schon die ersten Weinberge des Rhonetals und fahren in Crest ein zu einer Pause vor der Kirche Saint-Sauveur. Durch schöne Landschaft (D538) über Bourdeaux folgen wir der Roubion und nehmen noch den Col la Sausse (hier Heine beim GPM) unter die Räder. Oben legen wir noch ein Schwätzchen mit den Niederländern ein, bevor wir uns an die Abfahrt machen durch die ersten Lafendelfelder machen. Die Hotelsuche (hier in Les Pilles am Eygues) zieht sich etwas hin, bevor wir nach einer knapp 1 km langen Steigung mit durchschnittlich 11% das Hotel L'Auberge du Vieux Village in Aubres nahe Nyons erreichen. Das Abendessen schmeckt dann doppelt gut:-)

So., 11.8.2013, 193 km, 25,9 km/h, 7:27, 10:17, 1798 Hm, 14-46°C

Aubres-Oraison

Frühstücken tun wir auf der Terrasse. Zuerst den Flußtälern folgend erklimmen wir den Col d'Ey und genießen einen perfekten Blick auf den Mont Ventoux (Tomarx oder tkaiser in der Kurve), bevor wir uns an die Abfahrt machen (rechts unten noch Chris und Michael). Nach einer Panne setzen wir die Abfahrt fort mit Blick in's Ouveze-Tal. Über Buis-les-Baronnies etwas auf der D5 und Col de Fontaube sowie Col des Aires und an Reilhanette vorbei kommen wir nach dem sehr netten Ort Aurel am Fuße des Mont Ventoux gelegen, wo wir eine Mittagsrast mit lecker Salat einlegen. An Sault vorbei kürzen wir ab, passieren Lavendelfelder in voller Blüte und können uns dem magischen Blick zum Mont Ventoux nicht entziehen! (Es fahren auch regelmäßig Trecker mit großen Anhängern die Ernte ein: Dann reicht es äußerst intensive nach Heublume und Lavendel ähnlich einem Saunaaufguß!) Er bietet unzählige Photomative, wie Michael und Tomarx beweisen. Über kleine Straßen immer wieder vorbei an Lavendel- und abgeernteten Getreidefeldern erreichen wir über Forcalquier das an Durance, D4096, A51/E712 und D4 gelegene Städtchen Oraison. Abends gibt es lecker Lapin im eigentlich einzigen Restaurant des Ortes; unterkommen tuen wir fast privat in einem Chambres d'Hotes.

Mo., 12.8.2013, 128 km, 23,6 km/h, 5:25, 9:46, 1520 Hm, 22-58°C

Oraison-Thorenc

Bei gutem Wetter frühstücken wir in der Garageneinfahrt des Hauses. Etwas hügelig erreichen wir Valensole und folgen der D56 über eine Art Hochplateau mit viel Lavendel und später mit Blick in die ansteigenden Seealpen. Nachdem wir Puimoisson durchfahren haben machen wir uns an den kleinen Anstieg zur plus beaux village Moustiers-Ste-Marie: Hier kehren wir in üblicher tkaiser-Manier ein, der keine Boulangerie ausläßt;-) (Unten die Backstube.) So gestärkt und nach einer Pause mit Ausblick machen wir uns an die Auffahrt von ca. 600m hinauf immer mit Blick auf den Lac de Sainte Croix durch Aiguines und später den Grand Canyon du Verdon auf 1.200m mit bestem Ausblick und Rückblick auf Gorge und Lac! Von dort oben geht es dann lange leicht bergab immer entlang des Canyons und mit kleinen Gegenanstiegen (wo ich auch 2006 schon mit M. Klemm. war) über Comps hinaus; weiter über den Col de Clavel (1.060m) und die D2 fahren wir auf den gut im Wald versteckten alten russischen Kurort Thorenc der Belle Epoque: Hier stärken wir uns dann auf der Hotelterrasse. Abends beim Bummel durch den Ort kommen wir noch mit einer Boule-Spielerin in's Gespräch, die uns die Historie des Ortes erklärt.

Di., 13.8.2013, 119 km, 19,4 km/h, 6:09, 8:50, 2284 Hm, 22-37°C

Thorenc-Nizza

Heute, der letzte Tag: Die Räder warten bereits ungeduldig am Hotel. Durch das felsige und bergige Hinterland erreichen wir mit tollen Ausblicken den Col de Vence (963m) (es wird gemutmaßt, daß Heine hier die letzten 4 Höhenmeter der Tour anzeigt:-) Nachfolgend werfen wir einen Blick auf die Küste und das Meer und nach einem Stop in Vence erreiche ich die Küste. Während die anderen unbedingt am Meer eine Party feiern wollen, verpflege ich mich im Yachthafen Port de Plaisance De Saint-Laurent-Du-Var köstlich nahe des Flughafens. Anschließend studiere ich die SZ ...

Mi., 14.8.2013, 63 km, 23,0 km/h, 2:43, 4:21, 523 Hm, 20-33°C

Abreise

... und fahre am Strand den landenden Flugzeugen folgend zum Flughafen: Hier treffe ich die anderen, die dann ihre Räder verpacken. Und während ich auf den Start der Maschine warte, fährt ein Flughafenarbeiter mit meinem Gios auf dem Gepäckförderband Richtung Ladeluke:-) Nach ruhigem Flug (Flughafen Nizza) lande ich abends etwas früher in Frankfurt, nehme mein unverpacktes Rad ohne Beschädigungen in Empfang und mache mich auf den Heimweg.

Fazit

Eine Fahrt durch Frankreich muß nicht gespickt sein von Highlights; die kulinarischen Genüsse lassen einen schon voll auf seine Kosten kommen;-) Und die ca. 1.200 km waren durchaus ein gutes Training für die anstehenden Wettbewerbe Duathlon und Halbmarathon ...

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